Wallbox-Sharing bietet eine innovative Möglichkeit, um Geld mit der Photovoltaik zu verdienen. Wie dieses Konzept funktioniert, welche Einnahmen möglich sind sowie Vor- und Nachteile erfahren Sie in diesem Beitrag.
Das Wichtigste zuerst
- Mit Wallbox-Sharing können Sie Ihre Wallbox mit anderen teilen und so die Ladeinfrastruktur erweitern.
- Der Zugang zur Wallbox erfolgt meist über Apps, die die Abrechnung und Verwaltung des Ladestroms ermöglichen.
- Voraussetzungen für Wallbox-Sharing sind unter anderem eine stabile Internetverbindung, eine eichrechtskonforme Ladestation und ausreichende Stromkapazität.
- Wenn Sie Ihre private Ladestation teilen, müssen Sie ein Gewerbe anmelden.
- Sie können die Wallbox mit Nachbarn und Bekannten teilen oder zur öffentlichen Vermietung freistellen.
Was ist Wallbox-Sharing?
Wallbox-Sharing ist die gemeinsame Nutzung einer privaten Ladestation für Elektrofahrzeuge. Hier stellt der Besitzer seine Wallbox mehreren Nutzern gegen eine Gebühr zur Verfügung. Beim Ladestation-Sharing handelt es sich um ein innovatives Konzept, das die Ladeinfrastruktur erweitert und den Besitzern eine zusätzliche Einnahmequelle bietet.
Wie funktioniert Wallbox-Sharing?
Beim Wallbox-Sharing stellt der Besitzer seine private Ladestation über eine Plattform oder App anderen Fahrern von E-Autos zur Verfügung. Der Prozess beginnt mit der Registrierung der Wallbox auf einer Sharing-Plattform. Dort kann der Besitzer festlegen, wann die Wallbox verfügbar ist und welchen Preis er für die Nutzung verlangt.
Nutzer können über die App eine verfügbare Wallbox in ihrer Nähe finden und eine Buchung vornehmen. Die Authentifizierung an der Wallbox erfolgt entweder über eine RFID-Karte, eine mobile App oder einen QR-Code. Sobald die Authentifizierung abgeschlossen ist, startet der Ladevorgang. Die App überwacht den gesamten Ladeprozess und erfasst den verbrauchten Strom. Dieser wird dann entsprechend den festgelegten Preisen abgerechnet.
So funktioniert Wallbox-Sharing
Muss ich mich für Wallbox-Sharing anmelden?
Für das Wallbox-Sharing müssen Sie sich auf einer spezialisierten Plattform oder App registrieren, die das Teilen von Ladestationen ermöglicht. Dort legen Sie Ihr Nutzerprofil an und melden Ihre Wallbox an, indem Sie Informationen wie den Standort, die Verfügbarkeit Ihrer Wallbox und den Preis für das Aufladen eingeben. Solche Plattformen verwalten dann den gesamten Prozess, von der Buchung bis zur Abrechnung.
Wie wird Wallbox-Sharing abgerechnet?
Für die Abrechnung und die Nachverfolgung des geladenen Stroms ist eine Wallbox mit einer Zähler- und Protokollfunktion erforderlich. In Deutschland ist dies besonders wichtig, insbesondere wenn Sie Strom an Fremde verkaufen. Die Abrechnung erfolgt meist automatisiert über die App, sodass keine manuelle Interaktion nötig ist.
Muss ich ein Gewerbe anmelden?
Wenn Sie Ihre Wallbox an Dritte gegen ein Entgelt mit Gewinnaufschlag zur Verfügung stellen, müssen Sie ein Gewerbe anmelden. Sie dürfen den Strom also nicht teurer verkaufen, als zu dem Preis, zu dem er von Ihnen bezogen wurde. Ansonsten wird das Wallbox-Sharing als wirtschaftliche Tätigkeit angesehen, bei der Sie Einnahmen erzielen. Die Anmeldung erfolgt bei Ihrem zuständigen Gewerbeamt, entweder persönlich oder online. Dort müssen Sie das Gewerbeformular ausfüllen und die Art der Tätigkeit angeben. Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Gewerbeanmeldung, die Sie auch für steuerliche Zwecke benötigen.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
Wenn Sie sich für das Ladestation-Sharing interessieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Sie benötigen ausreichende Stromkapazität, eine eichrechtskonforme Ladestation und eine stabile Internetverbindung.
Wie viel Strom muss meine PV-Anlage produzieren, damit ich Wallbox-Sharing anbieten kann?
Wenn Sie Wallbox-Sharing anbieten möchten, muss die PV-Anlage 11 bis 22 kWh produzieren. Wallboxen erreichen nämlich eine maximale Ladeleistung von 11 oder 22 kW. Die erforderliche Kapazität hängt also von der Anzahl der geplanten Ladevorgänge und der Leistung der Wallbox ab.
Eichrechtskonforme Ladestation
Für die korrekte Erfassung und Abrechnung des Stromverbrauchs beim Wallbox-Sharing muss die Ladestation eichrechtskonform sein. Das bedeutet, sie muss über einen geeichten Zähler verfügen, der den geladenen Strom genau misst und dokumentiert.
Internetverbindung
Eine stabile Internetverbindung ist für das Wallbox-Sharing unerlässlich, da sie die Kommunikation zwischen der Wallbox und der Sharing-Plattform sicherstellt. Eine Internetgeschwindigkeit von etwa 1 bis 2 Mbit/s ist in der Regel zur Datenübertragung ausreichend.
Viele moderne Wallboxen verfügen bereits über integrierte Kommunikationsmodule, die entweder über WLAN oder eine Mobilfunkverbindung (zum Beispiel LTE) eine direkte Verbindung zum Internet herstellen. Sollte Ihre Wallbox nicht über eine solche Funktion verfügen, können Sie durch Nachrüstung eines separaten Kommunikationsmoduls oder eines WLAN-Routers die erforderliche Internetverbindung sicherstellen.
Welche Modelle von Wallbox-Sharing gibt es?
Sie können das Wallbox-Sharing auf verschiedene Arten monetarisieren, abhängig von Ihren individuellen Bedürfnissen und der verfügbaren Infrastruktur. Hier sind einige gängige Modelle:
- Privates Sharing: Teilen Sie Ihre Wallbox mit Nachbarn oder Bekannten, die in der Nähe wohnen. Dies ermöglicht eine flexible Nutzung und reduziert den Aufwand. Die Nutzer sind vertraut und die Abrechnung wird einfach und direkt geregelt. Dies wäre z. B. in einem Mehrfamilienhaus möglich.
- Öffentliches Sharing: Stellen Sie Ihre Wallbox über eine Plattform der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Dieses Modell erfordert eine umfassendere Verwaltung und eine eichrechtskonforme Abrechnung, bietet aber auch das Potenzial für höhere Einnahmen durch eine größere Nutzerbasis.
Welche Anbieter von Wallbox-Sharing gibt es?
Verschiedene Plattformen bieten Wallbox-Sharing in Deutschland an. Hier ist eine Auswahl an Anbietern, die in diesem Bereich aktiv sind:
- Plugsurfing: Eine bekannte Plattform, die Zugang zu einem breiten Netzwerk von Ladestationen bietet. Nutzer können ihre Wallbox hier registrieren und anderen zur Verfügung stellen.
- Juice Technology: Diese Plattform ermöglicht ebenfalls, private Wallboxen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie legt besonderen Wert auf Smart-Charging-Lösungen.
- chargeIT mobility: chargeIT mobility bietet eine umfassende Lösung für das Management und die Abrechnung von Ladevorgängen an. Hier können Wallbox-Besitzer ihre Ladestation einfach verwalten.
- &Charge: Dieses Start-up kombiniert Wallbox-Sharing mit einem Loyalitätsprogramm. Nutzer können gesammelte Kilometer gegen Ladeguthaben eintauschen, und die Abrechnung erfolgt über die App.
- Sharepnp: Diese Plattform ermöglicht es, private Wallboxen, insbesondere in ländlichen Gebieten oder Ferienregionen, mit anderen zu teilen. Sie zielt darauf ab, die Ladeinfrastruktur in weniger gut abgedeckten Gebieten zu verbessern.
Wie viel kann ich mit Wallbox-Sharing verdienen?
Durch das Wallbox-Sharing können Sie mit monatlichen Einnahmen von 100 bis 300 € pro Wallbox rechnen. Die Einnahmen durch Wallbox-Sharing hängen vom Standort, von der Nutzungshäufigkeit und den Gebühren ab.
Was sind die Vor- und Nachteile von Wallbox-Sharing?
Wallbox-Sharing bietet eine interessante Möglichkeit, ungenutzte private Ladestationen zu teilen und gleichzeitig die Ladeinfrastruktur zu verbessern. Es gibt jedoch sowohl Vor- als auch Nachteile zu berücksichtigen.
Vorteile von Wallbox-Sharing | Nachteile von Wallbox-Sharing |
zusätzliche Einnahmequelle | Verwaltungsaufwand und rechtliche Anforderungen |
Verbesserung der Ladeinfrastruktur | höherer Wartungsbedarf |
Flexibilität in der Nutzung | Sicherheitsrisiken durch unbefugten Zugang |
Förderung der Elektromobilität | Aufwand für die Einhaltung von Vorschriften |
Welche Alternativen gibt es, um mit PV Geld zu verdienen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie PV-Strom an Nachbarn verkaufen können. Neben dem Wallbox-Sharing können Sie auch durch direkte Leitung oder über das Mieterstrommodell mit Photovoltaik Geld verdienen.