Photovoltaik Grundlagen

Einspeiseanlage, Nulleinspeiseanlage, Inselanlage – Unterschiede

PV-Anlage ist nicht gleich PV-Anlage. Grundsätzlich kann zwischen netzgekoppelten und netzunabhängigen (sogenannten Inselanlagen) unterschieden werden. Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles über ihre Unterschiede sowie Vor- und Nachteile. 

Das wichtigste zuerst

Netzgekoppelte PV-Anlage

Netzgekoppelte PV-Anlagen sind mit dem Stromnetz verbunden. Strom kann eingespeist und bezogen werden. 

Einspeiseanlagen

Netzgekoppelte Anlagen, die den Strom sowohl einspeisen als auch aus dem Netz beziehen könne. 

PV-Inselanlage

Inselanlagen haben keine Anbindung ans Stromnetz. Energie wird nur durch selbst erzeugten Strom gewonnen. 

Nulleinspeiseanlagen

Der Strom wird selbst verbraucht und nicht eingespeist. Strom kann weiterhin aus dem Netz bezogen werden. 

Was ist der Unterschied zwischen einer Inselanlage und einer netzgekoppelte PV-Anlage?  

Inselanlagen als auch netzgekoppelte Anlagen sind gewöhnliche Photovoltaikanlagen - mit kleinen Unterschieden. 

Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen können Strom, der nicht direkt verbraucht werden kann, in das mit ihnen verbundene Stromnetz einspeisen. PV-Inselanlagen hingegen verfügen über keine Verbindung mit dem Stromnetz und können deshalb keinen Strom einspeisen. Stattdessen sorgen sie für Autarkie des jeweiligen Betreibers und stellen seine gesamte Stromversorgung sicher.

Eine netzgekoppelte Solaranlage benötigt meist einen Wechselrichter, der den von den Photovoltaikmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Nur so können gewöhnliche elektrische Geräte betrieben und der Strom ins Stromnetz eingespeist werden.

Ob der Strom einer Inselanlage mittels eines Wechselrichters umgewandelt werden muss, hängt davon ab, welche Geräte betrieben werden sollen. Bei kleinen Inselanlagen wird häufig direkt Gleichstrom verbraucht.

Um unabhängig von der Sonneneinstrahlung zu sein, benötigen Inselanlagen einen angeschlossenen Stromspeicher, der mittels eines Ladereglers angesteuert wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Stromspeicher besonders zyklenfest ist. Netzgekoppelte Anlagen benötigen nicht automatisch einen Stromspeicher. 

 EinspeiseanlageNulleinspeiseanlageInselanlagen
Anschluss an das öffentliche Stromnetzjajanein
Stromeinspeisungjaneinnein
Strombezugjajanein
Stromspeicheroptionaljaja
Wechselrichterjajaoptional

Netzgekoppelte Anlagen

Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen umfassen alle Anlagen, die mit dem Stromnetz verbunden sind. Man unterscheidet zwischen Einspeiseanlagen und Nulleinspeiseanlagen.

Die Einspeiseanlage

Eine Einspeiseanlage ist eine Photovoltaikanlage, die den erzeugten und nicht direkt verbrauchten Solarstrom an das öffentliche Netz abgibt. Das Haus ist mit dem öffentlichen Netz verbunden und dar überschüssige Strom wird in dieses eingespeist. 

Einspeiseanlagen stellen den Großteil privater Photovoltaikanlagen auf Dächern dar. Denn mit diesen Solaranlagen lassen sich zwei Vorteile der Stromerzeugung aus Sonnenlicht kombinieren:

  • Zum einen reduziert der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms die Energiekosten des Haushalts. 
  • Zum anderen kann durch die Einspeisung des überschüssigen Stroms ein Einkommen generiert werden. 

Bei einer durchschnittlichen Familie werden rund 30% des erzeugten Solarstroms direkt verbraucht. Die restlichen 70% werden ins Netz eingespeist. Mit Hilfe eines Stromspeichers kann der Eigenverbrauch auf bis zu 75% erhöht werden.

Ein Nachteil von Einspeiseanlagen besteht in den Kosten, die durch den Anschluss an das Netz verursacht werden. Ferner muss auch mit geeichten Zählern mit dem Netzbetreiber abgerechnet und der eigene Verbrauch protokolliert werden, um die entsprechende Höhe der Einspeisevergütung pro kWh ermitteln zu können.

Die Nulleinspeiseanlage

Eine Nulleinspeiseanlage ist mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden, produziert jedoch keinen überschüssigen Solarstrom. Dieser wird durch den Betreiber selbst verbraucht und nicht eingespeist. Eine Nulleinspeiseanlage eignet sich besonders für Hausbesitzer, die einen hohen Eigenverbrauch aufweisen. 

Eine wichtige Voraussetzung bei Nulleinspeisung ist der Stromspeicher. Dieser speichert den überschüssige Strom, um auch bei Nacht oder an bewölkten Tagen die Energieversorgung sicherzustellen. Der Wechselrichter passt hingegen die Leistung der PV-Anlage kontinuierlich an den jeweiligen Verbrauch an.

Wie bei einer Einspeiseanlage besteht eine Verbindung zum Stromnetz. Diese dient bei einer Nulleinspeiseanlage allerdings nicht der Stromeinspeisung, sondern lediglich dazu, Verbrauchsspitzen mit zugekauftem Strom auszugleichen.

Vorteilhaft ist eine solche Anlage vorrangig bei einem hohen Stromverbrauch. Zusätzlich entfallen die Kosten der Einspeisung wie beispielsweise geeichte Zähler etc.

Als Nachteil einer solchen Anlage sind die fehlenden Verdienstmöglichkeiten und schlechtere Skalierbarkeit zu nennen.

Die Photovoltaik-Inselanlage

Eine PV-Inselanlage operiert unabhängig vom Stromnetz, da sie an dieses nicht angeschlossen ist. Sie stellt damit die komplette Stromversorgung des jeweiligen Verbrauchers sicher. Inselanlagen kommen häufig zum Einsatz, wenn ein Anschluss an das Stromnetz nicht möglich oder zu teuer ist.

Um einen Autarkiegrad von 100% zu gewährleisten, muss der Stromspeicher entsprechend dimensioniert sein. 

Inselanlagen bieten den großen Vorteil, dass sie die Stromversorgung auch an entlegenen Orten gewährleisten können. Entlegene Berghütten, elektronische Straßenschilder oder Parkscheinautomaten stellen beispielhafte Einsatzgebiete für Inselanlagen dar. Zudem können sie auch als Notstromaggregat fungieren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kosten für den Netzanschluss und Stromzähler eingespart werden.

Nachteilig sind die fehlenden Verdienstmöglichkeiten, da die Einspeisevergütung nicht in Anspruch genommen werden kann. Zusätzlich sind Inselanlagen zumeist teurer als netzgekoppelte Anlagen. Dies lässt sich auf die größere Dimensionierung des Speichers zurückführen. Hierdurch entstehen entsprechend hohe Kosten.

Einspeiseanlage, Nulleinspeiseanlage, Inselanlage? 

Netzgekoppelte PV-Anlagen sind mit dem Stromnetz verbunden, sodass der nicht verbrauchte Strom eingespeist werden kann oder Verbraucher Strom aus diesem beziehen können. Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen können in Einspeiseanlage und Nulleinspeiseanlage unterteilt werden. 

Einspeiseanlage sind Photovoltaikanlage, die den überschüssigen Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen können oder fehlenden Strom daraus beziehen. Der Großteil der PV-Anlagen auf deutschen Dächern sind Einspeiseanlagen. 

Nulleinspeieanlagen sind an das Stromnetz angebunden. Sie produzieren jedoch keinen überschüssigen Strom, der eingespeist werden könnte. Dieser wird selbst verbraucht. Verbraucher verzichten dabei auf die Einspeisevergütung, haben aber auch weniger damit einhergehende Pflichten. Bei Knappheit kann der Strom aus dem Netz bezogen werden.

Eine Inselanlage ist nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Der Strom kann weder aus dem Netz bezogen noch in dieses eingespeist werden. Der Haushalt ist einzig und allein auf den von den Solarmodulen produzierten Strom angewiesen. Inselanlagen benötigen zwingend einen Solarspeicher. 

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