Der Aufbau und die Installation einer Solaranlage besteht aus vier Schritten. Zuerst wird die Statik des Daches überprüft, dann werden die Module installiert. Die Montage hängt von der Art des Daches und der Solarmodule ab. Anschließend werden die Kabel verlegt, der Wechselrichter installiert und die Anlage ans Netz angeschlossen.
In der Regel ist die Statik von den meisten Schrägdächern ausreichend, um darauf eine Photovoltaikanlage zu montieren. Sie sollte aber in keinem Fall vernachlässigt werden. Professionelle Photovoltaik-Fachbetriebe überprüfen die Statik des Daches deshalb vor der Installation der PV-Anlage und führen es bereits in ihrem Angebot auf. Beim Neubau kann die PV-Anlage einfach einkalkuliert werden, weshalb es da keine Probleme gibt.
Ein PV-Modul hat ein Gewicht von etwa 16 bis 24 Kilogramm. Die meisten Hausdächer halten dieses Extragewicht aus, da sie mit einer Leistungsreserve gebaut werden. Dazu kommen allerdings noch weitere Lasten durch Wind, Regen und Schnee. Ist der Photovoltaik-Standort in einer besonders von Wind oder Schnee betroffenen Zone, sollten Sie in jedem Fall einen Statiker beauftragen.
Bei Flachdächern wird es etwas schwieriger. Die Solarmodule werden größtenteils mit Gewichten beschwert, damit sie der Windlast standhalten. Lässt die Statik dies nicht zu, muss eine Montageart gewählt werden, bei der die Dachhaut durchbrochen wird, um die Module zu verankern. Wird schlampig gearbeitet, dann können undichte Stellen entstehen. Das Wasser dringt ein. Engagieren Sie daher nur qualifizierte Fachfirmen für die Durchführung.
Bei Solarthermie-Anlagen sollten Sie sich in jedem Fall von einem Experten beraten lassen. Die Anlagen sind zwar kleiner, aber deutlich schwerer als PV-Module. Außerdem benötigen Solarthermieanlagen größere Durchbrüche durch die Dachhaut, da statt Solarkabeln Rohre verlegt werden müssen.
Die Dacheindeckung spielt bei der Statik keine Rolle. Sie wirkt sich nur auf die Montageart der Solarmodule aus. Eine Montage ist dabei auf fast jeder Dacheindeckung möglich. Am einfachsten geht es bei Ziegeldächern, aber auch Blech- und Metalldächer eignen sich. Bei Eternitdächern ist die Montage etwas komplexer.
Die Installation der PV-Module unterscheidet sich je nach Montage- und Dachart. Bei Schrägdächern gibt es zwei Montagemöglichkeiten. Die Aufdach-Montage und die Indach-Montage. Bei Flachdächern müssen Gestelle für die Module verwendet werden.
Die Aufdach-Montage ist die beliebteste und am weitesten verbreitete Art der Photovoltaik-Montage. Die PV-Anlage wird einfach auf das Dach aufgesetzt. Dabei bleibt ein kleiner Abstand zur Dacheindeckung. Zur Befestigung werden Dachhaken verwendet. Sie durchdringen die Dachhaut und werden in den Dachbalken verankert.
Trägerkonstruktion der Module angebracht werden. Diese besteht aus Aluminiumschienen. Die Schienen sind in der Neigung leicht anpassbar und können deshalb besser zur Sonne ausgerichtet werden. Bevor Photovoltaikmodule in die Schienen eingesetzt werden, müssen Solarkabel verlegt werden. Jedes Solarmodul wird mit Kabeln angeschlossen, die bis zum Wechselrichter gezogen werden. Erst danach können die PV-Module eingesetzt und mit Klemmen verbunden werden.
Die Stellen, an denen die Dachhaut für die Dachhaken und die Verkabelung durchbrochen wurde, sollten im Anschluss gut gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden. Andernfalls kann an diesen Feuchtigkeit eindringen.
Bei der Indach-Montage wird die Solaranlage in die Dachhaut integriert, und zwar wird die Dacheindeckung ganz oder in Teilen durch die PV-Module ersetzt. Auf diese Weise bilden die Module und die restliche Dacheindeckung ein einheitliches und homogenes Bild. Dabei übernehmen die Module auch die schützende Funktion des Daches.
Auch hier werden die PV-Module wieder in Aluminiumschienen eingesetzt. Diese Schienen werden direkt auf die Dachbalken geschraubt und sind somit nicht in der Neigung anpassbar. Unter den Modulen wird eine Folie verklebt, um das Dach gegen Feuchtigkeit abzudichten.
Indach Photvoltaik (@Vidirian Solar)
Flachdach
Eine Montage auf dem Flachdach erfolgt immer mittels einer Aufständerung der Solarmodule. Dieses Trägergestell wird beschwert, um dem Wind standzuhalten. In das Gestell werden die Module mit Klemmen eingesetzt. Das System wird auch als Ballastierungssystem bezeichnet.
Hält die Statik des Daches das zusätzliche Gewicht nicht aus, gibt es die Möglichkeit, das Trägergestell mit Schrauben zu befestigen. Dafür wird die Dachhaut durchdrungen und die Schrauben in den Balken verschraubt. Es können aber auch die einzelnen Gestelle miteinander verschraubt und an der Außenseite des Daches befestigt werden.
Die ordnungsgemäße Verkabelung der Module ist extrem wichtig, um Brand- und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Außerdem wird so auch die Lebensdauer der Kabel von mindestens 30 Jahren garantiert. Zu kurze Kabel stehen dauerhaft unter Spannung und zu lange Kabel sind Reibungen ausgesetzt und können beschädigt werden.
Die PV-Module werden je nach Art in Reihe oder parallel miteinander verschaltet. Die Kabel sollten mit witterungs- und UV-beständigen Kabelbindern an den Modulen befestigt werden. Bei einigen Modularten sind Schienen für die Kabelablage vorhanden, damit diese vor Wasser geschützt sind. Anschließend führen die Kabel der verbundenen Solarmodule in einem Gleichstromstrang zum Wechselrichter.
Der Wechselrichter hängt meist an der Wand. Die angegebenen Abstände zu Decke, Boden und anderen Gegenständen sollten unbedingt eingehalten werden. Der Einspeisezähler sollte ebenfalls in der Nähe sein, um einen Übertragungsverlust zu vermeiden. Die Umgebungstemperatur des Wechselrichters sollte niedrig sein, da er selbst Abwärme beim Umwandeln des Stroms produziert.
Der Anschluss an die Hauselektrik und das öffentliche Stromnetz dürfen nur von einem zertifizierten Elektroinstallateur vorgenommen werden. Gehen Sie kein Risiko ein und arbeiten Sie nur mit qualifizierten Fachunternehmen zusammen. Klicken Sie diesen Link und wir helfen Ihnen einen professionellen Solarteur zu finden.
PV-Anlagen werden in der Regel ans öffentliche Netz angeschlossen, um den überschüssigen Strom einzuspeisen. Im Stromnetz muss klar sein, wie viel jederzeit eingespeist und verbraucht wird. Dafür müssen Sie Ihren Netzbetreiber kontaktieren und ihm die Leistungsdaten Ihrer PV-Anlage übermitteln. Der Netzbetreiber teilt Ihnen mit, ob die Anlage überhaupt angeschlossen werden darf und ob Sie Änderungen vornehmen müssen.
Damit der Netzbetreiber jederzeit über die Strommengen Bescheid weiß, wird ein smarter PV-Zähler installiert. Der Anschluss an das öffentliche Netz wird meist von dem beauftragten Installateur oder einem registriertem Elektriker vorgenommen.
Eine Solaranlage können Sie theoretisch selbst installieren. Sie sollten dafür jedoch die Fähigkeit eines Zimmermanns, Dachdeckers und Elektrikers besitzen. Kennen Sie sich in einem dieser Berufe nicht aus, sollten Sie lieber einen Photovoltaik-Installateur beauftragen. Die gesparten Montagekosten sind das Geld, das durch schwerwiegende Fehler und Ertragseinbußen entsteht, nicht wert. Bei falscher Installation entfällt zudem der Garantieanspruch. Eine Fachfirma unterstützt Sie darüber hinaus bei der richtigen Planung und Dimensionierung der Anlage.
Die Montagekosten sind bei Photovoltaikanlagen im Angebot mit enthalten und entsprechen meist 10% bis 20% der Gesamtkosten. Bei Einfamilienhäusern belaufen sich die Kosten von 150 € bis 200 € pro kWp installierter Leistung. Je nach Montageart, Stundenlohn und den örtlichen Gegebenheiten und dem jeweiligen Dach gibt es jedoch Unterschiede.
Der Aufbau einer Solaranlage dauert im Durchschnitt 2 bis 3 Tage. Bei einer normalen Aufdach-PV-Anlage unter 10 kWp benötigt die Modulinstallation einen Arbeitstag. Für die elektrische Installation wird ein weiterer Tag benötigt. Bei Indach-Anlagen kann die Montage länger dauern, da mehr Zeit für die korrekte Abdichtung benötigt wird. Ein weiterer Arbeitstag ist nötig, wenn das Dach zuvor abgedeckt werden muss.
Theoretisch ist die Montage und Installation der eigenen PV-Anlage möglich. Doch spätestens beim Anschluss an die Hauselektrik müssen Sie einen Elektriker beauftragen. An den Montagekosten einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach sollten Sie nicht sparen. Wenn Sie kein Dachdecker oder Zimmermann sind, kann es schnell zu Beschädigungen der Statik oder zu undichten Stellen im Dach kommen. Sind sie kein Elektriker, kann es zu Kabelbränden, Überspannungen und Leistungsverlust kommen.
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