Eine private Photovoltaik-Freiflächenanlage bietet eine Alternative zur klassischen Installation auf dem Hausdach. Dabei müssen Sie jedoch einige Punkte beachten. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Photovoltaik-Freiflächenanlagen wissen müssen.
Das Wichtigste zuerst
- Private PV-Freiflächenanlagen im Garten sind grundsätzlich erlaubt, die Installation hängt aber von lokalen Bauvorschriften ab.
- In den meisten Fällen ist eine Baugenehmigung erforderlich, die Sie vor der Installation einholen müssen.
- Die Kosten für eine Freiflächenanlage liegen bei etwa 1.300 bis 1.700 € pro kWp.
- Eine korrekte Ausrichtung und Vermeidung von Verschattungen maximieren den Ertrag.
Sind private Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Garten erlaubt?
Sie dürfen eine Freilandanlage auf einer privaten Freifläche installieren. In den meisten Fällen ist jedoch eine Baugenehmigung erforderlich. Diese wird für PV-Anlagen notwendig, die eine Höhe von drei Metern oder eine Länge von neun Metern überschreiten. Zudem müssen Sie vor Installationsbeginn eine Anfrage beim Stromnetzbetreiber stellen.
Was kostet eine Freiflächen-PV?
Freiflächen-Photovoltaik kostet etwa 1.300 bis 1.700 € pro kWp. Im Durchschnitt liegen die Gesamtkosten zwischen 8.000 und 15.000 €. Neben Materialkosten sind auch Planungs- und Installationskosten inbegriffen. Je höher die Nennleistung der PV-Anlage, desto geringer sind die Kosten pro kWp.
Im Folgenden finden Sie die Kostenübersicht für eine PV-Freiflächenanlage mit 10-kWp Leistung:
Kostenstelle | Kosten für 10-kWp PV-Freiflächenanlage |
Solarmodule | 4.000 € |
Wechselrichter | 2.500 € |
Verkabelung | 1.800 € |
Montagesystem | 1.200 € |
Planung | 1.000 € pauschal |
Montagearbeiten | 2.400 € pro kWp |
Elektroarbeiten | 500 € pauschal |
Anschluss des Wechselrichters | 1.000 € pauschal |
Anschluss ans Stromnetz (Inbetriebnahme) | 500 € pauschal |
Gesamtkosten | 14.900 € |
Wenn Sie nur einen geringen Strombedarf haben, ist eine Mini-PV-Anlage eine kostengünstigere Alternative. Diese kosten etwa 2.000 € und dürfen bis zu 800 W Solarstrom erzeugen. Das sogenannte Balkonkraftwerk ist ausreichend für die Gartenbeleuchtung oder das Aufladen von Gartengeräte.
Werden Freiflächenanlagen gefördert?
Private Freiflächenanlagen werden durch die Einspeisevergütung und den Nullsteuersatz gefördert. Die Einspeisevergütung beträgt aktuell etwa 5,68 bis 12,73 Cent pro kWh und wird für den ins Netz eingespeisten Strom gezahlt. Der Nullsteuersatz bedeutet, dass beim Kauf und Installation einer PV-Anlage bis 30 kWp keine Mehrwertsteuer anfällt. Zudem können Sie den zinsgünstigen KfW-Kredit Nr. 270 nutzen, der speziell die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien fördert.
Private Photovoltaik-Freiflächenanlage (stock.adobe.com)
Wo muss ich eine private PV-Freiflächenanlage anmelden?
Bevor Sie eine private PV-Freiflächenanlage installieren, müssen Sie diese beim Netzbetreiber anmelden. Dieser führt eine Netzverträglichkeitsprüfung durch, die in der Regel bis zu acht Wochen dauert. Nach der Inbetriebnahme müssen Sie die Anlage bei der Bundesnetzagentur sowie beim Finanzamt anmelden. Für die Anmeldung haben Sie bis zu einem Monat nach der Inbetriebnahme Zeit.
Damit Sie die Einspeisevergütung erhalten, müssen Sie dem Netzbetreiber das Inbetriebnahmeprotokoll und die Registrierung im Marktstammdatenregister übermitteln.
Wenn Ihre Anlage größer als 30 kWp ist, ist zusätzlich eine Anmeldung beim Gewerbeamt erforderlich.
Wie viel Leistung erzeugt eine Freiflächenanlage pro m²?
Eine Photovoltaikanlage erzeugt pro Quadratmeter etwa 150 bis 200 Watt, abhängig vom Wirkungsgrad der Solarmodule und ihrer Ausrichtung zur Sonne. Pro 1 kWp Nennleistung benötigen 8 bis 10 m² Grundstücksfläche. Mit einem Nachführsystem können Sie Leistung auf bis zu 300 pro m² erhöhen.
Wie wird eine Freilandanlage aufgestellt?
Freilandanlagen werden entweder auf Streifenfundamenten oder in den Boden gerammten Stahlträgern verankert. Diese Konstruktionen sorgen für eine stabile Installation, die auch bei starken Wetterbedingungen standhält. Die Wahl der Verankerung hängt von den Bodenbedingungen und der verfügbaren Fläche ab. Darüber hinaus können Sie spezielle Montagesysteme zur optimalen Platzierung der Module und Minimierung von Schattenwurf verwenden.
Worauf sollte ich bei der Installation achten?
Wenn Sie eine Solaranlage im Garten oder auf der Wiese installieren, sollten Sie auf folgende Punkte besonders achten:
- Wählen Sie einen Standort mit maximaler Sonneneinstrahlung. Dieser sollte möglichst den ganzen Tag über frei von Schatten sein, etwa durch Bäume oder Gebäude. Dies sichert eine optimale Energieausbeute.
- Die Module sollten idealerweise nach Süden ausgerichtet sein, mit einem Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad. Diese Konfiguration maximiert die Stromproduktion.
- Beachten Sie den Mindestabstand zu den Grundstücksgrenzen und Nachbarn. Diese Abstände fallen je nach Region unterschiedlich aus.
- Überprüfen Sie, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. Das ist der Fall, sobald die PV-Anlage über drei Meter hoch oder neun Meter breit ist. Die genauen Anforderungen hängen von den örtlichen Bauvorschriften ab.
- Achten Sie auf eine stabile Konstruktion, die wetterfest ist und starken Winden oder anderen Witterungsbedingungen standhält.
- Überlegen Sie, ob sich ein Nachführsystem lohnt. Es passt die Solarmodule der Sonnenbewegung an. Solche Systeme können die Energieproduktion um bis zu 30% erhöhen. Sie erfordern aber eine zusätzliche Investition und erhöhen den Wartungsaufwand.