Durch den Elektrosmog einer Photovoltaikanlage kann man nicht krank werden. Der Elektrosmog, den eine Photovoltaikanlage erzeugt, ist nicht größer als der von üblichen Haushaltsgeräten. Zudem dringen elektrische Felder kaum in das Haus ein, da die Gebäudehülle die Feldstärke bereits um bis zu 90% reduziert. Die Felder verlieren auch bereits bei einem Abstand von einem Meter sehr stark an Strahlungsstärke.
Elektrosmog-Experte Dr. Klaus Trost vom Wissenschaftsladen Bonn meint:
"Spezielle Erkenntnisse oder Studien über gesundheitliche Risiken durch Elektrosmog von Photovoltaikanlagen sind mir nicht bekannt. Elektrische Felder entstehen nachts nur dann, wenn der Wechselrichter die Module galvanisch nicht vom Stromnetz trennt. Elektrische Felder werden aber, wie schon gesagt, durch den Dachaufbau gut abgeschirmt und dringen nicht ins Haus ein."
Photovoltaik Strahlung: Wie entsteht Elektrosmog bei einer PV-Anlage?
Solarzellen und die ausgedehnte Verkabelung erzeugen bei Sonneneinstrahlung Gleichstrom. Im Wechselrichter wird der Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt. Bei dieser Umwandlung entstehen elektrische und magnetische Wechselfelder und Oberwellen, der sogenannte Elektrosmog.
Die Stärke der Felder und der Strahlung hängt von der Leistung der PV-Anlage, dem Wechselrichter und der Verschaltung der Module ab.
Elektrische und magnetische Gleichfelder sind bei einem einzigen Solarmodul bereits nach wenigen Zentimetern nicht mehr nachweisbar. Bei einer Reihenschaltung mehrerer Solarplatten ist die Spannung und somit das Gleichfeld zwischen den Leitungen, die den Solargenerator mit dem Wechselrichter verbinden, am höchsten.
Photovoltaik: Gesundheitliche Nachteile und Auswirkungen
Photovoltaik hat keine gesundheitlichen Nachteile oder Auswirkungen. Die von den Solarmodulen und der Verkabelung erzeugten elektrischen und magnetischen Felder sind statisch. Vermutungen über negative gesundheitliche Auswirkungen oder Nachteile wie Schlafstörungen, Müdigkeit, Depressionen, Immunschwäche oder erhöhte Zellteilungsrate sind nicht bewiesen.
Aber auch der Wechselrichter und die wechselstromführenden Leitungen erzeugen magnetische Wechselfelder. Diese werden nicht von der Gebäudehülle abgehalten, daher sollten Sie einen Wechselrichter nicht in Wohnräumen installieren lassen. Diese Wechselfelder entstehen allerdings nur in der Nähe ihrer Quelle und nehmen auch schon ab einem Meter Distanz sehr stark ab und sind deshalb unbedenklich.
Elektrische Haushaltsgeräte und die häusliche Stromversorgung erzeugen ebenfalls diese Wechselfelder, teils sogar in stärkeren Feldwerten. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat Grenzwerte festgelegt. Bei Einhaltung dieser, ist „der Schutz vor nachgewiesenen gesundheitlichen Auswirkungen gewährleistet.“
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die magnetischen Felder (Flussdichte)
Gerät | 3 cm Abstand | 30 cm Abstand | 100 cm Abstand |
Föhn | 6-2000 | 0,01-7 | 0,01-0,3 |
Staubsauger | 200-800 | 2-20 | 0,13-2 |
Mikrowelle | 73-200 | 4-8 | 0,25-0,6 |
Computer | 0,5-30 | weniger als 0,01 | - |
PV-Anlage | 9-3000 | 0,06-0,6 | 0,006-0,06 |
(Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz)
Eine Flussdichte von unter 100 gewährleistet, dass der Grenzwert von 20 Millivolt pro Meter im Körper nicht überschritten wird - selbst bei Dauereinwirkung entstehen keine gesundheitlichen Auswirkungen.
Ist Photovoltaik krebserregend?
Photovoltaik ist nicht krebserregend und es existieren keine Studien, die das Gegenteil beweisen. Die Strahlungswerte eine PV-Anlage sind viel zu gering, um gesundheitliche Auswirkungen zu haben. Selbst wenn Sie sich andauernd direkt neben der Photovoltaikanlage aufhalten, ist die Strahlung nicht krebserregend.
Ist schlafen unter einer Photovoltaikanlage gefährlich?
Schlafen unter einer Photovoltaikanlage ist ungefährlich. Selbst wenn Sie direkt unter den Modulen schlafen, besteht keine Gefahr. Die Photovoltaikmodule sind nachts inaktiv und erzeugen somit keine elektromagnetische Strahlen. Erst bei Sonneneinstrahlung entsteht elektromagnetische Strahlung, die aber bereits nach 50 cm deutlich kleiner ist als ein natürliches Magnetfeld.
Wie lässt sich Elektrosmog vermeiden?
Elektrosmog lässt sich vermeiden, wenn Sie die Anlage gut planen. Der Verband Baubiologie empfiehlt:
- Den Wechselrichter mit einem Mindestabstand von 2 Metern zu allen Komponenten der PV-Anlage und Aufenthaltsräumen aufstellen, am besten im Keller.
- Nehmen Sie einen Wechselrichter mit Trafo, da dieser Netzrückwirkungen auf die Module verhindert.
- Die Leitungen zu den Modulen sollten geerdet werden, dies reduziert die Oberwellen deutlich.
- Eine kurze Leitungsführung und dicht beieinander liegende Kabel, sorgen dafür, dass sich die Felder teils gegenseitig aufheben.
Fazit: Kann Photovoltaik krank machen?
Durch Photovoltaik können Sie nicht krank werden. Die elektrischen und magnetischen Felder befinden sich im Bereich von 9-3000 kHz und unterscheiden sich somit nicht von elektronischen Haushaltsgeräten. Die Feldstärke nimmt zudem bereits nach wenigen Zentimetern stark ab und ist somit unbedenklich für die Gesundheit.