Solaranlagen erzeugen Strom aus erneuerbaren Energien. Die Solarenergie steht kostenlos und nahezu unerschöpflich zur Verfügung. In diesem Artikel gehen wir auf alle Vor- und Nachteile von Solarenergie und Solaranlagen ein.
Alle Vor- und Nachteile von Solarenergie als Tabelle
Solarenergie ist auf lange Sicht eine lohnenswerte Investition. Neben vielen Vorteilen hat sie aber auch einige Nachteile - wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
Vorteile von Solarenergie | Nachteile von Solarenergie |
Senkung der Energiekosten | hohe Investitionskosten |
klimaneutrale Stromerzeugung | wetterabhängige Stromerzeugung |
reduzierte Kohlendioxid-Emissionen | saisonale Schwankungen |
geringere Abhängigkeit von Energieversorgern | große Installationsfläche notwendig |
Preisstabilität | begrenzte Speichermöglichkeiten |
langlebige und wartungsarme Systeme | bürokratischer Aufwand |
kombinierbar mit anderen erneuerbaren Energien | Solarzellen sind (noch) nicht recyclebar |
Förderungen sind erhältlich | |
Wertsteigerung der Immobilie |
Schauen wir uns die Vor- und Nachteile genauer an.
Vorteile von Solarenergie
1. Senkung der Energiekosten
Solarenergie ist eine frei erhältliche und erneuerbare Energiequelle. Eine Einsparung von 30 bis 80% der Energiekosten ist möglich - je nach Größe der Solaranlage und Nutzung des Solarstroms.
Beispielsweise liegen die Stromgestehungskosten für Photovoltaik bei 5 bis 11 Cent pro Kilowattstunde. Der Strompreis schwankt hingegen zwischen 30 und 40 Cent pro Kilowattstunde. Somit ist eine Einsparung von bis zu 25 Cent/kWh möglich. Gleiches gilt für Solarthermie, bei der die Gestehungskosten weit unter dem Preis von fossilen Brennstoffen liegen.
2. Klimaneutrale Stromerzeugung
Solarenergie ist emissions-, geräusch- und geruchsfrei. Sie ist als Energiequelle im Unterschied zu Erdgas oder Kohle unerschöpflich. Zur Stromerzeugung wird lediglich Sonnenstrahlung benötigt und es sind keine Maschinen und aufwendige Gewinnungsprozesse notwendig. Zudem entstehen während des Betriebs keine Kohlendioxid-Emissionen.
3. Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen
Anders als bei fossilen Brennstoffen bedarf die Solarenergie keiner Verbrennung. Somit sind die Kohlendioxid-Emissionen minimal. Sie liegen bei rund 50 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde Strom und entstehen während der Produktion und dem Transport. Zum Vergleich, der CO₂-Ausstoß für die Stromproduktion mit Braunkohle liegt bei über 1.000 g/kWh.
Sie können Solarstrom auch zum Laden eines E-Autos verwenden. Damit reduzieren Sie den CO₂-Ausstoß noch mehr und verbessern Ihren ökologischen Fußabdruck erheblich.
4. Geringere Abhängigkeit von Energieversorgern
Mit einer eigenen Solaranlage werden Sie unabhängiger vom Netzbetreiber. Sie erzeugen eigenen Strom und verbrauchen möglichst viel davon im Haushalt. Mit einer PV-Anlage decken Sie 25 bis 35% Ihres Stromverbrauchs ab. Bei einer PV-Anlage mit Speicher ist sogar ein Autarkiegrad von bis zu 80% möglich. Das hat den Vorteil, dass Sie weniger von den Preisschwankungen von Energie betroffen sind.
5. Preisstabilität
Mit einer Solaranlage erzeugen Sie täglich Strom zu einem festen Preis. Die fossilen Brennstoffe gehen zur Neige, wodurch die Strompreise steigen. Mit einer PV-Anlage müssen Sie sich keine Sorgen über steigende Strompreise machen.
6. Langlebige und wartungsarme Systeme
Solaranlagen erreichen mittlerweile eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren. Die durchschnittliche Lebensdauer liegt bei circa 30 Jahren. Bei regelmäßiger Wartung ist eine Lebensdauer von bis zu 40 Jahren möglich. Dabei reinigen sich die Solarmodule meist selbst und die PV-Anlage ist wartungsarm. Das heißt, Sie profitieren lange von den Vorteilen der Solarenergie.
7. Kombination mit anderen erneuerbaren Energien möglich
Solarenergie kann mit anderen erneuerbaren Energien wie einer Wärmepumpe kombiniert werden. Die Kombination ist nicht nur aus umweltlicher, sondern aus wirtschaftlicher Sicht besonders vorteilhaft. Indem Sie Solarstrom für den Betrieb einer Wärmepumpe verwenden, rentieren sich beide Systeme umso mehr.
8. Förderungen sind erhältlich
Für Solarenergie sind mehrere Förderprogramme erhältlich. Die Bundesregierung fördert Solarenergie mittels Nullsteuersatz, KfW-Kredite und Einspeisevergütung. Für Solarthermie ist eine Förderung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhältlich.
9. Wertsteigerung der Immobilie
Die Installation einer Solaranlage erhöht den Wert einer Immobilie. Sie sorgen für eine klimaneutrale Energieerzeugung, was den Verkehrswert Ihres Einfamilienhauses erhöht.
Nachteile von Solarenergie
1. Hohe Investition erforderlich
Die Kosten für Solaranlagen sind zwar in den vergangenen Jahren stetig gesunken, dennoch kostet eine PV-Anlage für ein Einfamilienhaus 10.000 bis 18.000 €. Fügen Sie einen optionalen Speicher, kommen weitere Kosten von circa 5.000 bis 10.000 € hinzu.
2. Wetterabhängige Stromerzeugung
Für den höchstmöglichen Ertrag benötigt Solarenergie Sonnenstrahlung. Zwar funktioniert sie auch bei schlechtem Wetter und im Schatten, der Ertrag ist dennoch geringer. Leichte Bewölkung verringert den Stromertrag um bis zu 60%. Bei Regen und Nebel beträgt der Leistungsverlust bis zu 90%. Ein voller Solarstromertrag wird nur an sonnigen Tagen erreicht.
3. Saisonale Schwankungen
In Deutschland erzielt Solarenergie 80% des jährlichen Ertrags werden zwischen März und Oktober erzielt. Im Winter ist die Stromerzeugung deutlich geringer. Infolgedessen müssen Sie mehr Strom aus dem Netz beziehen, um den täglichen Bedarf zu decken.
4. Viel Installationsfläche notwendig
Solaranlagen benötigen eine große Installationsfläche. Diese ist in Einfamilienhäusern meist nur beschränkt verfügbar. Das kann die Installation einer Solaranlage erschweren. Dabei wird intensiv an der Erhöhung des Wirkungsgrads der Solarzellen geforscht, sodass im Laufe der Zeit Solaranlagen die gleiche Strommenge auf geringer Fläche erzeugen werden.
5. Begrenzte Speichermöglichkeiten
Ein Stromspeicher speichert überschüssigen Solarstrom für die spätere Nutzung. Dabei ist die Speicherkapazität begrenzt, denn die Speichertechnologie ist noch nicht komplett ausgereift. Zwar wurden in den vergangenen Jahren wesentliche Fortschritte gemacht, dennoch kann man den Solarstrom nur für maximal zwei Tage speichern.
6. Bürokratischer Aufwand
Der Betrieb einer Solaranlage gilt als gewerbliche Tätigkeit. Die meisten Solaranlagen sind seit dem 1. Januar 2023 von der Steuer befreit, dennoch sind sie anmeldepflichtig. Sie müssen Ihre Solaranlage beim Finanzamt, der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber anmelden.
7. Solarzellen sind (noch) nicht recyclebar
Die Entsorgung von Solarmodulen ist kostenlos, dennoch ist eine Wiederverwendung und Recycling von Solarzellen bis dato nicht möglich. Die Trennung der Solarzellen ist eine Herausforderung. Die Menge an ausgedienten Solarmodulen ist derzeit begrenzt, da sie erst in den vergangenen 20 Jahren installiert wurden. Prognosen gehen jedoch davon aus, dass bis 2040 jährlich 27 Millionen Tonnen Photovoltaik-Abfall anfallen.
Was ist Solarenergie überhaupt?
Als Solarenergie bezeichnet man die Energiegewinnung anhand von Sonneneinstrahlung. Die größtenteils angewendete Form der Solarenergie ist Photovoltaik. Hier wandeln Solarzellen das Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Eine weitere Form der Solarenergie ist die Solarthermie, also die Erzeugung von Wärmeenergie. Diese dient zur Warmwasserbereitung und/oder zur Unterstützung der Heizungsanlage.